FSJ: Gutes tun und wichtige Erfahrungen sammeln

Ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ) bietet jungen Menschen im Alter bis zu 26 Jahren jede Menge Möglichkeiten, sich zu orientieren und dabei gleichzeitig in sozialen Einrichtungen etwas Gutes zu tun. Bei deinem praktischen Einsatz in gemeinnützigen Einrichtungen, kannst du neue soziale und fachliche Kompetenzen erwerben, an Selbstständigkeit und Selbstvertrauen gewinnen und dir eine bessere Vorstellung davon machen, was dich in der Arbeitswelt erwartet. Begleitende Seminare unterstützen dich während deines Dienstes und ermöglichen den Austausch mit Freiwilligen aus anderen Einsatzstellen. Außerdem ist ein FSJ auch eine besondere Form des bürgerschaftlichen Engagements und genießt damit breite gesellschaftliche Wertschätzung. Klassische Einsatzbereiche im FSJ sind:

  • ambulante und stationäre Altenpflegeeinrichtungen, 
  • Krankenhäuser und Kliniken,
  • Sozialstationen und Rettungsdienste,
  • Wohnheime und Werkstätten für Menschen mit Behinderung, 
  • Kindertagesstätten, 
  • Kinder- und Jugendbildung
  • Kultur, Denkmalpflege und Sport.


Das FSJ ist neben dem Freiwilligen Ökologischen Jahr (FÖJ) und dem Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD) eines von drei Formaten der Jugendfreiwilligendienste. Ihr Ziel ist es unter anderem, die Bildungsfähigkeit Jugendlicher und junger Erwachsener zu fördern. So steht es im Jugendfreiwilligendienstegesetz (JFDG). Denn die in einem der Jugendfreiwilligendienste erworbenen Kompetenzen sind auch als Schlüsselqualifikationen am Arbeitsmarkt gefragt.

FSJ: Bewerbung und Dauer

Das Freiwillige Soziale Jahr steht jungen Menschen unabhängig vom jeweiligen Schulabschluss, ihrer Herkunft oder Einkommenssituation gleichermaßen offen. Voraussetzung für ein FSJ ist, dass du mindestens 15 und maximal 26 Jahre alt bist. Das FSJ dauert mindestens sechs Monate, in der Regel zwölf Monate und längstens 18 Monate. In einigen Ausnahmefällen sind auch zwei Jahre möglich. 

Die Bewerbung erfolgt unabhängig von Abschluss und Schulnoten. Eine Ausbildung oder ein Studium benötigst du nicht. Geflüchtete oder ausländische Menschen können sich ebenfalls für ein FSJ bewerben - sofern sie eine Arbeitserlaubnis in Deutschland besitzen. Gute Deutschkenntnisse sind von Vorteil. Mehr dazu erfährst du im JFD-Gesetz oder in unseren FAQ

Wie bewerbe ich mich für ein FSJ?

In der Regel bewirbst du dich auf eine Stelle direkt bei einem der vielen Träger, die für die Planung und Durchführung des Freiwilligendienstes verantwortlich sind. Diese vermitteln dich in eine Einsatzstelle im gewünschten Bereich. Du kannst dich auch bei mehreren Trägern gleichzeitig bewerben. Teilweise ist auch eine direkte Bewerbung bei einer Einsatzstelle möglich. Hier findest du Stellenbörsen und -übersichten der bundesweit agierenden Zentralstellen im Freiwilligen Sozialen Jahr. Die jeweiligen Träger sind einer der Zentralstellen angeschlossen.

Ein FSJ beginnt – genau wie ein FÖJ – meistens zwischen August und September. Du solltest dich etwa ein halbes Jahr vorher bewerben. Es gibt aber zahlreiche Einsatzstellen, bei denen du auch kurzfristig mit einem Freiwilligendienst beginnen kannst.

Du bist bereits 27 Jahre oder älter? Dann informiere dich über den Bundesfreiwilligendienst (BFD)  – auch hier kannst du dich sozial und ökologisch engagieren.

Gehalt, Weiterbildung & Co

Als Gegenleistung für dein Engagement bist du sozialversichert und erhältst ein Taschengeld, dessen Höhe je nach Einsatzstelle variiert. Darüber hinaus können die Kosten für Unterkunft und Verpflegung während des FSJ abgedeckt sein. Bitte kläre dies im Vorhinein mit deinem Träger oder deiner Einsatzstelle.

Unabhängig vom Einsatzort und dem thematischen Einsatzfeld erhältst du während des FSJ eine pädagogische Begleitung. Sie erfolgt einerseits in Gruppen im Rahmen verpflichtender begleitender Seminare zu diversen und von den Freiwilligen maßgeblich mitbestimmten Inhalten. Bei einem zwölfmonatigen Dienst besuchst du an mindestens 25 Tagen Seminare. Sie ermöglichen den Freiwilligen zugleich einen regelmäßigen Erfahrungsaustausch untereinander. Andererseits erfolgt die pädagogische Begleitung individuell in Form individueller Betreuung durch pädagogische Kräfte des Trägers, an die sich Freiwillige während ihres Dienstes jederzeit wenden können, sowie in Form von fachlicher Anleitung durch die Einsatzstelle.

Der Freiwilligendienst gilt an vielen Hochschulen als Wartezeit für das Studium und kann teilweise auch als bereits abgeleistetes Praktikum anerkannt werden. Nähere Informationen erhältst du bei der jeweiligen Hochschule oder bei einigen bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen bei hochschulstart.